Le|ben...

Lebendiges Lebendgewicht, lebenswichtige Lebenswandel

Lebenswerte Lebenszeit, lebensfeindliche Lebensfrage

Lebensgefährte

Lebensmüde Lebenslust, lebendige Lebensgeister

Lebenslanger Lebenslauf, lebenstüchtiger Lebenskünstler

Lebensabschnittspartner

Lebensbedrohlicher Lebenshunger, lebensfeindliche

Lebensretter

Lebenslustige Lebensgefahr, lebensnahes Lebensgefühl

Lebensversicherung

Lebensnotwenidger Lebensstil, lebenslanger Lebenraum

Lebensfähige Lebensmittel, lebensüberdrüssige Lebenslust

Lebenszeitarbeit

Lebenswahrer Lebensnerv, lebenslängliche Lebensangst

Lebensfremdes Lebensziel, lebensgroßer Lebenszweck

und dann leben.

0 Kommentare | comment

 

Ritus
hat nicht schon ein Gestern
was davon gehört –

Kabbala
mir scheint,
sie truge Gebrechen
im Elend fort

sie Allah,
sie Shiva,
sie Buddha, Christus
doch
in der Steppe sind wir eines gleich

das Alte und das Ewig Eis

im Hier hängt das Verderben –
aus Allerlanden Opfergaben
Körper separat

Kabbala
ich sehe sie
rötliche Wucht bändigt Haar,
Gebeine liegen inszenierend bar

soll mein Blut doch schwärzer sein,
als des Voodoos Trägerin
jener lässt erzürnen
die Begier
Vorahnungen nagten nie
so demoralisierend wohl an ihr

sophistisch unser Wortes Laut
Herz wird taub.

Anki hannemann, 2003

0 Kommentare | comment

 

Dann
nahm ich meine Hände
weg von hinter dem Rücken,
aus dieser Herrenhaltung
Aber wohin damit?
Sie rührten in der Luft,
verhedderten sich kurz mit den Fingern
und dann?
Viel wichtiger davor?

Hör ihn noch
So ein kleiner Klaps habe
noch niemandem geschadet
Ich bitte um Handzeichen
Daumen und Zeigefinger
kniffen in die verweinte Wange
Dazu so Unsprachenäußerung
wie sie
für Tiere und eben kleine Kinder reserviert ist
Babyeiteiteitgeätschel
Wer auch immer damit angefangen hat
große Augen schauten ihn an
und verstanden nichts

Und dann gab es wieder
ein bis zwei
auf Finger und Po

Wo bist du jetzt, Kleine?
Wo, wo wohin wolltest du
von diesem Hof aus?
Wo war das Problem mit Schwedt?
Was so schlimm an Schwedt
abgesehen vom Problem Pappa?

Gib mir die Hand
diesmal zieh ich dich raus,
hol ich dich runter und dann rüber
mit nach Prenzlau oder über die Oder
und vor allem
lass ich nicht einfach wieder los

Dann
küsst du nur noch,
wenn du es willst
und nicht mehr auf Kommando
Und die heiße Milch
mit oder ohne Haut
lassen wir auch sein

Aber dafür ist es jetzt zu spät

Du bist die Scheunenleiter hoch
ein Stück über den Fürst und
Aber da gab es doch gar nichts
Ein Teil von dir muss geradeaus weitergeschwebt sein
Ein Teil von dir muss sich
mit dem Schrei
wie eine Raketenstufe
abgetrennt haben
während dein Körper
mit diesem nie gehörten Geräusch landete

glaub ich

Ich glaub
das haben meine Augen gesehen
aber sie verstehen rein gar nichts.

Kristoffer Keudel, 2003

0 Kommentare | comment